Das Forsthaus Erzgrube

Namensgebend für das Revier Erzgrube war der Abbau von Brauneisenstein, seltener von faserigem oder braunem Glaskopf. Der Erzgehalt des Gesteins lag bei annähernd 30 % und wurde im Schönauer Hüttenwerk, das im Jahre 1586 von Herzog Johann I. errichtet wurde, verarbeitet.

Der 30-jährige Krieg, wie auch der Pfälzische Erbfolgekrieg, bedeuteten das Ende des Hüttenwerkes und des Bergbaus.
Mit dem Kauf des Schönauer Hüttenwerks durch Ludwig Gienanth 1835 war erneut die Grundlage für die wirtschaftliche Gewinnung des Eisenerzes im „Schlettenbacher Tal“ geschaffen. Der Erzgang am Bremmelsberg, mit einer Mächtigkeit von 12 – 20 m, wurde zum Hauptlieferanten des Schönauer Eisenwerkes.
Mit dem Konkurs des Hüttenwerkes 1871 begann dann der endgültige Niedergang des Eisenerzabbaus in Niederschlettenbach.

Das sog. „Steigerhaus“, erbaut im Jahre 1840, wurde am 18.11.1871 an die staatliche Forstverwaltung verkauft, renoviert und , mit Ausnahme der Jahre des zweiten Weltkrieges, bis 1996 als Forsthaus genutzt. Der erste Förster im Forstdienstgebäude war Friedrich Bolz. 1999 wurde das Haus verkauft.

Die Wälder um das Forsthaus Erzgrube waren seit alters her Teil des (Oberen) Mundatwaldes des Klosters Weißenburg. Von Streitigkeiten um bestimmte Rechte im Mundat wird erstmals 1275 berichtet. Im Schiedsspruch des Kaisers Rudolf I. sind Regelungen für den Holzeinschlag, das Ahndungsrecht des Abtes bei Überschreitung der Waldordnung, Einsetzen der Waldhüter, der Waldweide, etc. enthalten.
Hinweise auf forstliches Wirken finden sich durch alle Jahrhunderte. Erstmals findet im Jahre 1457 der Mundatwaldförster Hans Cuntze, „Jegers Sun von Wissenburg“ Erwähnung.

Seit der letzten Forstreform 2004 umfasst das Revier Erzgrube die Wälder der Gemeinden Bobenthal, Bundenthal, Busenberg, Erlenbach und Niederschlettenbach sowie anteiligen Staatswald.
Seit dem 01.01.2005 ist das Revier Erzgrube Teil des Forstamtes Wasgau in Dahn.


Quellen:

  • Michael Cuntz. Der Wasgenwald (Band II), Verlag Stadt Dahn, 1967,Druck: Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch
  • Albert Nagel      PWV Wanderplan Niederschlettenbach, 2009
  • Geiger/Peuß/Rothberger (Hrsg.). Der Pfälzerwald –Portrait einer Landschaft,  Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau i. d. Pfalz, 1987   Landesarchiv Speyer

            

Rumbach, den 04.02.2010
Richard Engel