Biosphärenreservate

Das größte zusammenhängende Waldgebiet der Bundesrepublik Deutschland, der Pfälzerwald, befindet sich im Süden von Rheinland-Pfalz. Es ist nicht nur seit 1959 ein Naturpark und damit wichtiger Erholungsraum für die Bevölkerung des Ballungsraumes Saarland und der Städte Kaiserslautern, Ludwigshafen/ Mannheim sowie Karlsruhe. Mit der Anerkennung als ein Biosphärenreservat der UNESCO im Jahre 1992 wurde diese Region auch zu einer Modelllandschaft, in der vorbildliche Beispiele für ein langfristig harmonisches Miteinander von Mensch und Natur entwickelt werden sollen.
Landesforsten Rheinland-Pfalz engagiert sich auch jenseits ihrer originären Kernkompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald.

UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre"

Übersichtskarte Vosges du Nord-Pfälzerwald. Für eine vergrößerte Darstellung klicken Sie bitte auf die Karte.
Übersichtskarte Vosges du Nord-Pfälzerwald. Für eine vergrößerte Darstellung klicken Sie bitte auf die Karte.

Die UNESCO erkannte in den 60er Jahren als eine der ersten internationalen Organisationen, dass bei einer fortschreitenden Ausbeutung der Naturgüter und bei einer weiteren Zunahme der Eingriffe in den Naturhaushalt, die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen verloren gehen werden. In Anbetracht dieser Situation verabschiedeten die Mitgliedsstaaten der UNESCO bei ihrer 16. Generalkonferenz in Paris das Programm "man and biosphere" (“Der Mensch und die Biosphäre”), kurz MAB-Programm (www.unesco.org/mab). Bei diesem Programm soll es um die Beantwortung einer der wichtigsten Fragen gehen, denen die Welt heute gegenübersteht: Wie kann die Menschheit den Schutz der biologischen Vielfalt, das Streben nach wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung und die Erhaltung der kulturellen Werte dauerhaft miteinander harmonisieren?

Modelllandschaft

Der Orientierungsrahmen für alle MAB-Arbeiten umfasst 14 Projektbereiche, die ökosystemar, interdisziplinär und zwischenstaatlich angelegt sind.

Das Biosphärenreservat wird durch die umweltverträgliche und nachhaltige Nutzung seiner vorhandenen Naturgüter geschützt und erhalten.

Kernstück des Programms ist ein Gebietssystem, das sich aus repräsentativen Ausschnitten aller Landschaftstypen der Welt zusammensetzt. Für jede einzelne Landschaft sollen beispielhaft nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsformen erarbeitet und umgesetzt werden; sie sollen Vorbild für die Entwicklung anderer Regionen sein. Diese Modelllandschaften werden als Biosphärenreservate bezeichnet.

Sie erfüllen die folgenden, sich ergänzenden Funktionen:

  • Schutz der biologischen Vielfalt,
  • Entwicklung nachhaltiger Landnutzungsformen sowie
  • Umweltbildung und
  • Umweltforschung.

Die Besonderheit, die das Leben in Biosphärenreservaten im Unterschied zu anderen Schutzgebieten ausmacht, ist die bewußte Einbeziehung des wirtschaftenden Menschen. Die Modellregionen werden nicht wie in früheren Jahren üblich konservierend, sondern durch eine umweltangepaßte Nutzung der vorhandenen Naturgüter geschützt und erhalten.
Seit dem Weltklimagipfel von Rio de Janeiro (www.unesco.org) haben sie außerdem die Aufgabe, die dauerhaft-umweltgerechte Entwicklung (sustainable development) an konkreten Beispielen zu verdeutlichen.

Nachhaltige Entwicklung

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist seit dem Umweltgipfel von Rio Handlungsmaxime für alle menschlichen Lebensbereiche. 

Seit Beginn des 18. Jahrhunderts gilt in der Forstwirtschaft bis heute: Die Holznutzung darf den Holzzuwachs nicht überschreiten.

Er stammt aus den Anfängen der geregelten Forstwirtschaft in Mitteleuropa. In Anbetracht einer sich abzeichnenden Holznot durch die Übernutzung der heimischen Wälder wurde am Beginn des 18. Jahrhunderts erstmals festgelegt, dass die Holznutzung den Holzzuwachs in derselben Zeit nicht überschreiten darf. (CARLOWITZ [1713], sylvicultura oeconomica). Dieses Prinzip gilt noch heute in der Forstwirtschaft, umfasst jedoch nach modernem Verständnis alle Leistungen des Waldes. 
Der Brundtland-Bericht bezeichnet sustainable development als eine Wirtschafts- und Lebensform, die den heutigen und den künftigen Generationen dieselben Möglichkeiten zur Befriedigung ihrer jeweiligen Bedürfnisse lässt.

Pfälzerwald
Pfälzerwald

Der Naturpark Pfälzerwald vertritt im weltweiten Netz der Biosphärenreservate die bewaldete Mittelgebirgslandschaft im Südwestdeutschen Schichtstufenland. Als Modelllandschaft steht er damit in einer Reihe mit solch berühmten Regionen, wie dem Yellowstone-Nationalpark und der Wüste Gobi, die ebenfalls Biosphärenreservate sind. 

Der Pfälzerwald ist mit einer Ausdehnung von 179.000 Hektar das größte terrestrische Biosphärenreservat in der Bundesrepublik Deutschland. Er liegt im Schnittpunkt der Verdichtungsräume Saarbrücken, Rhein-Neckar und Karlsruhe, im südlichen Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Frankreich.

75% des Gebietes sind mit Wald bedeckt.
75% des Gebietes sind mit Wald bedeckt.

Die Landschaft wird in der Hauptsache durch den allgegenwärtigen Wald geprägt, der mit einer Gesamtfläche von 134.000 Hektar 75 Prozent des Gebietes bedeckt. Besonders im südlichen Teil, dem Wasgau, gliedern offene Wiesentäler, landwirtschaftliche Ackerflächen und bizarr verwitterte Buntsandsteinformationen die Landschaft. Jenseits der höchsten Erhebungen, zwischen dem Haardtrand und der Deutschen Weinstraße schließt sich im Osten außerdem eine 10.000 Hektar große Weinanbaufläche an. 

Der Pfälzerwald gilt aufgrund seiner Bewaldungsdichte als das größte zusammenhängende Waldgebiet der Bundesrepublik Deutschland.

Nach der pflanzensoziologischen Einstufung gehört der Pfälzerwald zu den "Artenarmen Buchen-Eichenwäldern". Das Bild des heutigen Waldes wurde jedoch, wie andernorts auch, durch die sich ändernden Ansprüche wirtschaftender Menschen in ihrer Zeit geprägt.

Die aktuelle Baumartenverteilung ist deshalb:

BaumartWert in Prozent
Buchen34,3
Kiefern 34,4
Eichen 8,9
Fichten 8
Douglasien 7,1
Lärchen 3,4
Tannen 1,2
Esskastanien 1,3
sonstige Laubbäume1,4


Der Strauß verschiedener Baumarten mit einem nahezu ausgewogenen Verhältnis von Laub- und Nadelholz präsentiert sich der Betrachterin oder dem Betrachter in weiten Bereichen als buntes und strukturreiches Mischwaldgebiet von hoher ökologischer Wertigkeit.
Der Strauß verschiedener Baumarten mit einem nahezu ausgewogenen Verhältnis von Laub- und Nadelholz präsentiert sich der Betrachterin oder dem Betrachter in weiten Bereichen als buntes und strukturreiches Mischwaldgebiet von hoher ökologischer Wertigkeit.

Der Strauß verschiedener Baumarten mit einem nahezu ausgewogenen Verhältnis von Laub- und Nadelholz präsentiert sich der Betrachterin oder dem Betrachter in weiten Bereichen als buntes und strukturreiches Mischwaldgebiet von hoher ökologischer Wertigkeit. Eine Besonderheit der Region sind die Kastanienwälder des Haardtrandes, ein Stück römischen Erbes in der Pfalz. 

Bei der Waldbesitzverteilung fällt der hohe Anteil des Staatswaldes (57 Prozent) auf. Ein Drittel des Waldes (33 Prozent) gehört den Kommunen, der Umfang des Privatwaldes macht 10 Prozent aus. 

Die südliche Grenze des Pfälzerwaldes wird durch die französische Region der Nordvogesen markiert, die ebenfalls ein Biosphärenreservat ist. Beide Grenzlandschaften gehören nach ihrer Oberflächenbeschaffenheit, und nach der Art der Landnutzungen sowie nach ihren kulturellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zu einem einheitlichen Natur- und Kulturraum. Diese Umstände förderten die Absicht der beiden Nachbarn in Europa, ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Biosphärenreservat auszuweisen. Die Bemühungen wurden 1998 mit der Anerkennung durch die UNESCO honoriert.

Der nun 3.000 Quadratkilometer große Raum soll nach den gleichen Grundsätzen gepflegt und entwickelt werden, ohne dabei die Eigenheiten des jeweils anderen Landes zu stören. Für die Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit im gemeinsamen Biosphärenreservat sollen die grenzüberschreitenden Aktivitäten im Bereich der Umweltbildung, der Information und der Ausbildung verstärkt werden. Landesforten Rheinland-Pfalz leistet hierzu bereits einen Beitrag: 

  • Beteiligung französischer Schulklassen an den Wald-Jugendspielen in Deutschland
  • Veranstaltung gemeinsamer Ausstellungen beiderseits der Grenze
  • Regelmäßige Exkursionen der deutschen und französischen Försterinnen und Förster
  • Angebot naturkundlicher Führungen

Biosphärenreservat-Ziele

Die UNESCO formulierte auf ihrer Konferenz in Sevilla (1995) für alle Biosphärenreservate diese Hauptziele (Sevilla-Strategie).

Erhaltung der natürlichen und kulturellen Vielfalt

Landesforsten Rheinland-Pfalz unterstützt die Umsetzung dieser Ziele in den fachverwandten Themenfeldern durch Schlüsselprojekte. Beispielhaft für die Erhaltung der natürlichen und kulturellen Vielfalt gelten folgende Projekte:

Biotop- und Artenschutz im Wald

In der forstlichen Praxis ist der Biotop- und Artenschutz ein integraler Bestandteil des geltenden Konzepts der naturnahen Waldwirtschaft. Dazu zählen insbesondere:

  • Ökologische Waldrandgestaltung
  • Erhaltung alter Bäume und Baumgruppen
  • Belassen von Totholz
  • Erhaltung seltener Florenelemente
  • Unterstützung der Entwicklung von natürlichen Sukzessionen
  • Integrierter Pflanzenschutz
  • Ausbau des Netzes von Naturwaldreservaten

Forstliche Kulturdenkmäler

Die Erhaltung noch vorhandener und eine Instandsetzung von im Verfall befindlicher forstlicher Boden- und Baudenkmäler sowie von Relikten historischer Waldnutzungsformen sind forstliche Ziele im Pfälzerwald. Bei der Instandsetzung von Triftanlagen im Erlenbachtal bei Speyerbrunn und im Leinbachtal bei Frankenstein erprobt die Forstverwaltung in einem Pilotprojekt die Kooperation mit dem Internationalen Bund (IB). Durch die Sanierung ausgewählter Zeugnisse der forsthistorischen Waldnutzungsform "Triften" werden nicht nur Effekte zur Stärkung der regionalen Identität und zur Förderung der Tourismus erzielt. Darüber hinaus handelt es sich hier um eine Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik, mit reellen Chancen zur nachhaltigen Reintegration von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt.

Erarbeitung von Modellen zur nachhaltigen Entwicklung

Mit der Verbindlichkeit des Konzepts der naturnahen Waldwirtschaft im Staats- und Körperschaftswald, garantiert die Forstverwaltung im Pfälzerwald eine nachhaltige Landnutzungsform auf 90 Prozent der Waldfläche. Die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit, seit dem Umweltgipfel von Rio eine Forderung für alle Wirtschaftszweige, ist für die Forstleute nichts Neues. Dieser Maxime sind sie seit dem Beginn einer geregelten Forstwirtschaft in Mitteleuropa verpflichtet (CARLOWITZ [1713], sylvicultura oeconomica).

Gute Gründe Holz zu nutzen

Auf dem Weg in eine zukunftsfähige Gesellschaft kommt man nicht daran vorbei, Holz künftig stärker als bisher in der Bauwirtschaft und als Energierohstoff zu nutzen. Grund dafür ist sein hervorragendes Ökoprofil:

  • Holz wächst ständig nach
  • steht uns nachhaltig zur Verfügung
  • wird in den heimischen Wäldern naturnah erzeugt
  • benötigt für seine Bereitstellung und Verarbeitung vergleichsweise sehr wenig Energie
  • muss aufgrund des waldreichtums nur über kurze Strecken transportiert werden
  • speichert das Treibhausgas Kohlendioxid dauerhaft
  • ist ein echtes Kreislaufprodukt und kann mehrmals wiederverwendet werden
  • ist energetisch nutzbar, wenn es nicht mehr stofflich zu verwerten ist
  • verbrennt kohlendioxidneutral und schadstoffarm
  • schafft Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum

Die Forstleute im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald haben demnach gute Argumente, sich für mehr Holz in unserer Welt einzusetzen.

Verwendung von Holz im Bauwesen

Holz ist, gemessen an seiner Menge, eine der wichtigsten natürlich vorhandenen Rohstoffe im Pfälzerwald. Dank der detaillierten Arbeiten der Forsteinrichtung wissen wir, dass sich auf der Waldfläche im Biosphärenreservat (134.000 Hektar) mehr als 20 Millionen Kubikmeter Holz befinden, die in jedem Jahr um 750.000 Kubikmeter anwachsen. Die nachhaltig arbeitende Forstwirtschaft nutzt ausschließlich den Zuwachs, und dies in einem Umfang von gerade 60 Prozent.

Brennholz-Marketing

Das Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald verfügt über ein noch weitgehend unerschlossenes Brennholzpotential. Die planmäßige Marketingstrategie für Brennholz nutzt in dieser Angelegenheit die Forstämter als Filialen und konzentriert sich auf folgende Maßnahmen:

  • Bedürfnisgerechte Bereitstellung von Brennholz in unterschiedlichen Produkten (für jeden Kunden das richtige Brennholz)
  • Kooperation mit den an der Brennholzvermarktungskette teilhabenden Branchen
  • Gezielte Öffentlichkeitsarbeit durch Brennholztage
  • Beteiligung bei Messen und Gewerbeschauen 

Wo kann ich mein Brennholz kaufen?

100 Prozent Energie aus Sonne

Landesforsten informiert im Biosphärenreservat anhand von Demonstrationsanlagen über die gemeinsame Nutzung von Holz- und Sonnenenergie. Dazu wurden drei Forsthäuser im Pfälzerwald mit einer Heizungsanlage ausgestattet, die den häuslichen Wärmebedarf zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen deckt. Das Prinzip basiert auf der kombinierten Nutzung der direkten Sonneneinstrahlung über Kollektoren und der indirekten Nutzung über das Verbrennen von Holz. Die Anlagen in den Forsthäusern können von Interessenten nach Absprache besichtigt werden:

Forsthaus Lindelbrunn
(Nähe Vorderweidenthal, unterhalb der gleichnamigen Burgruine Lindelbrunn)

Forsthaus Morschbacherhof
(Abfahrt an der B 39 zwischen Weidenthal und Neidenfels)

Forsthaus Taubensuhl
(Nähe Eußerthal)

Sanfter Tourismus

Einige Forstämter im Pfälzerwald fördern durch waldspezifische Urlaubsangebote die Entwicklung des sanften Tourismus in der Region. Termine für die einzelnen Angebote erhalten Sie auf Anfrage bei den zuständigen Forstämter.

Forschung, Umweltbeobachtung

Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz

Die Umsetzung der Forschungs- und Umweltbeobachtungsziele des UNESCO-Programms leistet die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) haben insbesondere die Aufgabe, Erkenntnisse ihrer Untersuchungen zu forstlichen Problemstellungen für die Praxis nutzbar zu machen.
Im Biosphärenreservat betreut sie unter anderem elf Naturwaldreservate, sechs Umwelt-Dauerbeobachtungsflächen in Waldökosystemen, fünf Waldklimastationen und zwei Versuchsflächen zum Bodenschutz gegen Luftschadstoffe. Zur Berücksichtigung der grenzüberschreitenden Zielsetzungen steht die Ausweisung eines deutsch-französischen Naturwaldreservates unmittelbar bevor.
Für die Untersuchung der Auswirkungen und der Zusammenhänge der Naturnahen Waldwirtschaft werden insgesamt 48 Versuchsflächen betreut. Für die Erhaltung der genetischen Vielfalt der heimischen Waldbäume und Sträucher hat das Institut außerdem gezielt Flächen angelegt, um auf relativ einfachem Wege ökologisch angepasstes Saat- und Vermehrungsgut zur Bereicherung der heimischen Wälder zu gewinnen. Diese Arbeiten führt die FAWF zusammen mit der Staatlichen Samenklenge des Landes Rheinland-Pfalz in Elmstein durch.

Die Seiten der FAWF erreichen Sie über diesen Link.

Bildung und Ausbildung

Bildungsangebote von Landesforsten

Bei den landesweiten Bildungs- und Informationsinitiativen von Landesforsten wie zum Beispiel "TreffpunktWALD" oder der waldbezogenen Umweltbildung sind auch die Forstämter im Biosphärenreservat beteiligt. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote, die auf die Erfordernisse und Möglichkeiten der Modelllandschaft Pfälzerwald abgestimmt sind:

Wald-Jugendherberge Hochspeyer

Die Jugendherberge in Hochspeyer bietet ihren Gästegruppen ein Programm zu wald- und regionalspezifischen Themenschwerpunkten an. Anhand eines Katalogs mit mehr als zehn einzelnen Angeboten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Absprache mit dem betreuenden Forstpersonal ihren Aufenthalt individuell gestalten.

Grenzüberschreitende Waldjugendspiele

Einige Standorte der Waldjugendspiele in Rheinland-Pfalz befinden sich regelmäßig auch innerhalb des Pfälzerwaldes. Die Forstämter in der deutsch-französischen Grenzregion haben es sich zur Aufgabe gemacht, stets auch Schulklassen des Nachbarlandes Frankreich zu beteiligen. Damit leistet Landesforsten einen Beitrag zum Zusammenwachsen des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Vosges du Nord - Pfälzerwald.

Ökologieseminar - Unser Wald

Die Volkshochschule Lambrecht veranstaltet jährlich wiederkehrend eine Seminarwoche zu aktuellen Wald- und Umweltthemen. In dieser Angelegenheit beteiligt sich die örtliche Forstverwaltung bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Informationsveranstaltung für die Bewohner der Stadt und der Verbandsgemeinde Lambrecht.

Internationale Workcamps auf Waldjugendzeltplätzen

Im südlichen Pfälzerwald befinden sich einige im Wald gelegene Zeltplätze, die über die jeweiligen Forstämter an Jugendgruppen vermietet werden. Den anwesenden Gruppen werden regelmäßig auch erlebnisorientierte Waldprogramme angeboten. Auf die Ansprache der Menschen in der französischen Nachbarschaft wird besonderen Wert gelegt.

Forstorganisation im Biosphärenreservat

Die forstliche Bewirtschaftung und Betreuung aller Waldbesitzarten im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald wird durch 13 Forstämter garantiert. Ihre wichtigsten Aufgaben sind:

  • Naturnahe Forstwirtschaft im Staats- und Körperschaftswald
  • Beratung und Betreuung im Privatwald
  • Forstliche Informations- und Bildungsangebote
  • Schaffung und Erhaltung von Erholungseinrichtungen

Folgende Forstämter liegen im Pfälzerwald:
Annweiler, Wasgau, Westrich, Hinterweidenthal, Haardt, Bad Dürkheim, Johanniskreuz, Kaiserslautern, KuselDonnersberg

Kontaktstelle für Fragen zum Biosphärenreservat ist das jeweils örtlich zuständige Forstamt oder die Zentralstelle der Forstverwaltung in Neustadt.

Landesforsten ist Teil des Prozesses für eine nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat.

Die Forstleute sind genauso wie jeder Bürger und jede Bürgerin, wie Vereine und Verbände, genauso wie die Gemeinden, die Gastronomie, das Handwerk und die übrigen Wirtschafts- und Verwaltungszweige ein Teil des Biosphärenreservats. Sie sind dadurch Betroffene deshalb nicht frei von einer Mitwirkung bei der nachhaltigen Entwicklung, die idealtypisch "von unten" ausgehen sollte. Mit der Umsetzung der naturnahen Waldbewirtschaftung können sie einerseits Vorbild sein, wie ökonomische und ökologische Ansprüche an die Natur harmonisiert werden können. Andererseits sind sie aber auch außerhalb ihrer eigentlichen Kernkompetenzen in der Lage als partnerschaftlich zusammenwirkende Projektverantwortliche und Vermittlungsorgane dem Prozess einer nachhaltigen Entwicklung zur Verfügung zu stehen.