Wald

Das Forstamt Prüm bewirtschaftet 4.065 Hektar Staatswald.

Die Flächen befinden sich hauptsächlich auf dem Schneifel Höhenzug sowie in der Schönecker Schweiz. Im Staatswald des Forstamtsbereiches Prüm liegt der durchschnittliche Vorrat bei circa 230 Erntefestmeter pro Hektar, der Zuwachs liegt bei durchschnittlich 8,4 Erntefestmeter pro Hektar und Jahr. Durch die unter dem Zuwachs liegenden Holzeinschläge steigt der Vorrat kontinuierlich.

Der Staatswald in Rheinland-Pfalz ist FSC(R)- und PEFC-zertifiziert. Er wird von unseren Förstern unter Achtung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Ziel ist es, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes, d.h. seine Multifunktionalität, zu erhalten. Dabei gelten unsere hohen Bewirtschaftungsansprüche auch für die durch uns engagierten Unternehmer.

Der Staatswald im Bereich des Forstamtes Prüm ist, wie auch die anderen Wälder der Region, durch jahrhundertelange Bewirtschaftung geprägt (siehe „Die Wälder im Forstamtsbezirk").

Seit mehreren Jahrzehnten wird im Staatswald naturnaher Waldbau betrieben. Ziel ist es, historisch bedingte Reinbestände in an den Klimawandel angepasste, stabile, ökologisch und ökonomisch wertvolle Mischbestände umzuwandeln.

Diagramm der Flächenverteilung der Baumarten im Staatswald: Fichte 43 %, Buche 25 %, Douglasie 10 %, Birke 5 %, Eiche 4%, Lärche 3 %, Erle 2 %, Bergahorn 2 %, weitere Baumarten jeweils bis 1 %
Flächenverteilung der Baumarten im Staatswald: Fichte 43 %, Buche 25 %, Douglasie 10 %, Birke 5 %, Eiche 4%, Lärche 3 %, Erle 2 %, Bergahorn 2 %, weitere Baumarten jeweils bis 1 %

Der Staatswald im Forstamt Prüm verfügt über eine große Baumartenvielfalt (siehe Kreisdiagramm). Auf Staatswaldflächen, auf welchen noch keine standortsgerechten Baumarten stocken, werden diese sukzessive im Rahmen der Waldverjüngung eingebracht. Hierbei wird berücksichtigt, dass fast 1/3 der Fläche staunass und über 70% der Böden nährstoffarm sind.

Natürlicherweise würde in den Wäldern des Forstamtsbereiches die Buche dominieren, da sich die Flächen im „Buchenoptimum“ befinden. Aufgrund der verschiedenen, bereits weiter oben angesprochenen Ansprüche an unseren Wald, werden jedoch keine Reinbestände, sondern Mischbestände aus standortsgerechten Nadel- und Laubbäumen angestrebt. Klimatisch bedingt kann im Forstamtsbereich auf geeigneten Standorten weiterhin mit der Fichte gearbeitet werden, so dass im Staatswald auch weiterhin ein bedeutender Anteil an Fichte, wenn auch Mischung, angestrebt wird. Ergänzt wird sie im Nadelholz durch die Tanne und die Douglasie, die bei Bedarf mittels Pflanzung aktiv eingebracht werden. Ziel ist es, die Sägeindustrie auch in Zukunft mit hochwertigem Nadelholz versorgen zu können.

Da auch Waldökosystemen ein stetiger Wandel innewohnt, ist die durch uns stattfindende Pflege, die Behandlung und Ernte der vorkommenden Baumarten den unterschiedlichen Phasen der Waldentwicklung angepasst. Bei der Bewirtschaftung der Staatswaldflächen beachten wir folgende Grundsätze:

  • Verzicht auf Kahlschläge, stattdessen zielgerichtete, einzelstammweise Ernte der Bäume.
  • Waldböden werden nicht flächig befahren. Eine Befahrung der Bestände erfolgt nur über dauerhafte Rückegassen. Hierbei handelt es sich um Schneisen im Wald mit einem Regelabstand von 40 Metern (ausgenommen junge Bestände und Übergangsgelände). Diese sind normalerweise unbefestigt und werden so genutzt, dass ihre Funktionsfähigkeit dauerhaft gewährleistet ist.
  • Auf den Einsatz von Chemie wird zugunsten eines integrierten Waldschutzes weitgehend verzichtet.
  • Natürliche Verjüngung hat Vorrang vor Pflanzung.
  • Die Bewirtschaftung der Wildvorkommen wird ökosystemverträglich gestaltet: Seltene Wildarten werden gezielt gefördert, überhöhte Wildbestände werden auf ein Maß verringert, bei dem die Waldverjüngung aller Baum- und Straucharten ohne Zaun möglich ist.
  • Wir erhalten, pflegen und entwickeln waldtypische Lebensräume und seltene Tier- und Pflanzenarten. Durch die Umsetzung unseres BAT-Konzeptes werden Bäume mit besonderen Biotopfunktionen, wie zum Beispiel Horstbäume, Höhlenbäume, Totholz und Bäume mit Rindentaschen in Form von Naturwaldgebieten, Waldrefugien, Biotopbaumgruppen und einzelnen Biotopbäumen geschützt.
  • Nachhaltige Sicherung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes.
  • Wo sinnvoll und möglich Produktion von Wertholz mittels QD-Konzept (Qualifizierung, Dimensionierung → siehe „Tettenbusch“).
  • Produktion der verschiedenen, von Industrie und Gesellschaft nachgefragten Holzqualitäten (Wertholz, normales Stammholz, Industrieholz und  Brennholz).