Boden

Der Boden ist ein wichtiger Einflussfaktor im Ökosystem Wald. Er ist Wurzelraum für Pflanzen, Nährstoffumwandler beim Zersetzen von Nadeln und Blättern, Nährstoffspeicher und -lieferant für Pflanzen, Wasserspeicher und vieles mehr. Geschichtlich wurde der Waldboden zum Teil durch die menschliche Nutzung stark in Mitleidenschaft gezogen. Heute werden Maßnahmen im Wald mehr im Hinblick auf die gesamt-ökosystemare Verträglichkeit ausgerichtet, oder mit anderen Worten: Wie kann man Holzernte und Waldpflege unter möglichst großer Bodenschonung betreiben?

Geologie und Geomorphologie

Zwei mitteleuropäische Landschaftsräume prägen Rheinland-Pfalz. Der Norden gehört zum westlichen Teil der Deutschen Mittelgebirgsschwelle mit den Landschaftseinheiten des Rheinischen Schiefergebirges und des Saar-Nahe-Berglandes. Im Süden ist Rheinland-Pfalz Teil des mesozoischen Schichtstufenland mit Randgebieten und Oberrheinischem Tiefland mit den Landschaftseinheiten des Pfälzerwaldes, des Saarländisch-Pfälzischen Muschelkalkgebietes, des Gutlandes und des Oberrheinischen Tieflandes.

Die Landschaftsformen sind dabei immer das Ergebnis aus dem geologischen Aufbau und der geologischen Geschichte des jeweiligen Raums. 

So ist das heutige Rheinische Schiefergebirge aus einem bereits stark abgetragenen, varistischen Gebirgsrumpf – gebildet aus den Sedimenten eines Devon-Meeres - entstanden. Tektonische Hebungs- und Senkungsprozesse ab dem Tertiär in Verbindung mit dem Auffalten der Alpen und dem Einbruch des Rheingrabens haben das Schiefergebirge wieder angehoben. Gleichzeitig haben sich Rhein, Mosel, Lahn, Nahe und deren Nebenflüsse tief eingeschnitten. Deswegen sind Eifel, Hunsrück, Westerwald und Taunus durch wellige Hochflächen in Höhen von 300 bis 500 Meter aus Schiefern und siltigen Sandsteinen geprägt, überragt von gerundeten Höhenrücken aus härteren Quarziten und Quarzsandsteinen, während die Flüsse in tiefen und engen Tälern mit steilen Flanken fließen. Begleitet wurden die tektonischen Vorgänge über die gesamte Zeit mit Vulkanismus; Basaltberge und Maare zeugen davon. Das letzte große Ereignis war der Ausbruch des Laacher See vor 10 000 Jahren.

Das Saar-Nahe Bergland ist aus einem permokarbonischen Sedimentbecken hervorgegangen, das sich an der Kollisionsstelle des Südkontinents Gondwana mit dem Nordkontinent Laurasia bildete und mit deren Abtragungsprodukten aufgefüllt worden ist. Im rheinland-pfälzischen Teil bilden Schluff- und Tonsteine sowie Konglomerate und eingeschobene magmatische Decken die Oberfläche des heute überwiegend welligen Berglandes. Die schroffen magmatischen Gesteinsformationen entlang der Nahe bzw. der Hunsrücksüdrandstörung sind Folge des durch die Kollision verursachten Vulkanismus. Magmatische Intrusionen aus meist saurem Rhyolith sind während der späteren Abtragung stehen geblieben und bilden heute markante Berge wie den Donnersberg.

Mit 81 % Wald ist der Pfälzerwald die waldreichste Landschaft Deutschlands auf der Ebne von Wuchsgebieten. Der Landschaftsname Pfälzerwald wurde 1843 von damals bayrischen Forstleuten in den „Hauptwirtschafts-Regeln“ für die Waldungen auf dem "bunten Sandsteingebirge der Pfalz" festgelegt und hat sich in der Folgezeit durchgesetzt. Die anstehenden Schichten des Buntsandstein sind der östlichste Teil einer deutsch-französischen Schichtstufenlandschaft, die sich vom Rhein über das Lothringer Schichstufenland bis ans Pariser Becken erstreckt und durch den Einbruch des Oberrheingrabens angehoben wurde. Die höchsten Erhebungen liegen deswegen am Haardtrand zwischen Bad Dürkheim und Bad Bergzabern. Der Buntsandstein verwittert zu basenarmen und sandigen Böden, die kaum landwirtschaftlich nutzbar sind. Deswegen hat sich der Waldreichtum erhalten, die führende Baumart ist die anspruchslose Kiefer.

Weniger stark angehoben und deswegen geologisch jünger sind das Saarländisch-Pfälzische Muschelkalkgebiet und das Gutland, die als Buchten von Frankreich und Luxemburg aus nach Rheinland-Pfalz hineinragen. Nährstoffreichere Böden haben bereits die Kelten zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung angeregt, der Waldanteil beträgt nur noch 26 %.

Die waldärmste Landschaft in Rheinland-Pfalz ist der Anteil am Oberrheinischen Tiefland. Dieser Grabenbruch wurde mit mächtigen Schotterpaketen des Rheins bzw. von Sedimenten tertiärer Meeresvorstöße ins Mainzer Becken aufgefüllt. Während den pleistozänen Kaltzeiten wurde Löß aus dem im Winter wenig wasserführenden Flussbett ausgeweht und in Lößriedeln abgelagert, heute hervorragende landwirtschaftliche Böden. Nennenswerter Wald hat sich deshalb nur auf den sandigen Schwemmfächern der Pfälzerwaldbäche und auf den Flugsanden um Mainz erhalten.

Ein Kartenüberblick über die rheinland-pfälzische Geologie findet sich auf der Homepage des Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz.

Materialien und Einflussfaktoren der Bodenbildung

Die tiefste Schicht bildet das Ausgangsgestein, welches keine Verwitterung aufweist. Der darüber liegende Horizont, der mineralische Unterboden, besteht lediglich aus verwittertem Grundgestein, beinhaltet jedoch keine Humussubstanzen. Darüber kommt der durch organische Substanzen dunkel gefärbte Oberboden. Den Abschluss bildet die Humusschicht.
Die tiefste Schicht bildet das Ausgangsgestein, welches keine Verwitterung aufweist. Der darüber liegende Horizont, der mineralische Unterboden, besteht lediglich aus verwittertem Grundgestein, beinhaltet jedoch keine Humussubstanzen. Darüber kommt der durch organische Substanzen dunkel gefärbte Oberboden. Den Abschluss bildet die Humusschicht.

Wir unterscheiden zwei Ausgangsmaterialien:

  • anorganische (Minerale, die aus dem Gestein herausgelöst werden) und
  • organische Materialien (tierische und organische Stoffe)

Neben diesen Ausgangsmaterialien nehmen jedoch auch andere Faktoren Einfluss auf die Bodenbildung. Das Klima, Geländeformationen, die Landschaftsgeschichte und der Mensch.

Durch Verwitterungsprozesse werden aus dem Gestein Mineralien (Nährstoffe) freigesetzt und somit pflanzenverfügbar.
Das organische Material wird von Kleinstlebewesen im Boden, dem sogenannten Edaphon, remineralisiert, also wieder in Mineralform umgewandelt. Auch diese Remineralisierungsprodukte können von Pflanzen wiederum aufgenommen werden. Je nach Verwitterungsfortschritt unterscheidet man verschiedene Bodenhorizonte.

Zwei weitere maßgebliche Faktoren für die Güte des Bodens sind die Wasserversorgung und die Bodenbelüftung. Im Boden unterscheiden wir drei Porengrößen, die entsprechend unterschiedlich Wasser speichern beziehungsweise den Boden mit Luft versorgen können.
Die Feinporen können eine Menge Wasser speichern, welches jedoch so stark in diesen Poren gebunden ist, das es nicht von den Pflanzen genutzt werden kann. Aus demselben Grund ist die Bodenbelüftung eher schlecht. Mittelporen haben von diesen drei Porenarten die höchste Kapazität an pflanzenverfügbarem Wasser. Grobporen können kaum Wasser speichern, sorgen jedoch für eine gute Bodenbelüftung. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belüftung und Wasser stellt das Optimum dar.

Bodenlebewelt

Wie im Kapitel "Materialien und Einflussfaktoren der Bodenbildung" bereits angesprochen, wandelt die Bodenlebewelt das organische Material wie zum Beispiel abgefallene Pflanzenteile und Aas sowie Tierexkremente wieder in Minerale um, die von Pflanzen aufgenommen werden können.

Wer sind denn nun diese kleinen Helfer, die dafür sorgen, dass wir nicht im organischen Material “ersticken”?
In einem Liter Waldboden kommen durchschnittlich 30.000 Fadenwürmer, 2.000 Milben, 1.000 Springschwänze, 100 Gliederfüßer, 50 Borstenwürmer und 2 Ringelwürmer sowie verschiedene Bakterien und Pilze vor. Viele von ihnen sind so klein, dass zumindest eine Lupe notwendig ist, um sie näher zu betrachten.

Um ökologisch und ökonomisch Forstwirtschaft betreiben zu können sind Maschinen notwendig
Um ökologisch und ökonomisch Forstwirtschaft betreiben zu können sind Maschinen notwendig

Maschinen und Waldböden

Um ökonomisch und ökologisch Forstwirtschaft betreiben zu können sind Maschinen notwendig, die das Bodengefüge möglichst wenig schädigen. Wie wirkt der Bodendruck auf das Bodengefüge? 

  • Die technischen Möglichkeiten für eine möglichst schonende Befahrung werden ausgeschöpft (zum Beispiel durch das Einsetzen von Breitreifen, Allrad und anderes) und 
  • die Befahrung der Fläche wird auf Fahrlinien konzentriert. 

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