Waldbewirtschaftung

Der Wald erfüllt neben den vielfältigen Schutz- und Erholungsfunktionen seit Jahrhunderten ganz selbstverständlich auch wirtschaftliche Zwecke, indem er den nachwachsenden Rohstoff Holz bereitstellt. Die Bewirtschaftung der Wälder im Besitz der öffentlichen Hand (Staatswald, Gemeindewald) erfolgt nach den Grundsätzen des naturnahen Waldbaus; dabei steht die Erzeugung wertvollen Nutzholzes im Vordergrund.

Zu den Grundsätzen des naturnahen Waldbaues zählen unter anderem:

  • Nachzucht von standortgemäßen Baumarten
  • Begründung von artenreichen Mischwäldern
  • Ausnutzung aller Möglichkeiten der natürlichen Verjüngung
  • Schonung der natürlichen Ressourcen
  • Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden und weitestgehend auch von Insektiziden
  • Erhalt von Biotopbäumen

Holzernte

Die Planung der Holzernte erfolgt durch die Revierleiterinnen und Revierleiter. Sie entscheiden, welche Bäume gefördert, welche gefällt und welche Bäume als Biotopbäume besonders geschützt werden, um die Artenvielfalt in den Wäldern zu sichern. Ausgeführt wird die Holzernte im Forstamt Hochwald durch eigene Waldarbeiter und private Forstunternehmen. Während vor allem in stärkerem Holz und alten Laubwäldern Waldarbeiter eingesetzt werden, wird ein großer Teil des Holzeinschlages aus ergonomischen und wirtschaftlichen Gründen von modernen Maschinen, den sogenannten Harvestern, übernommen. Sie können Bäume fällen, entasten und in Abschnitte einschneiden. Die Erntemaschinen bewegen sich im Bestand ausschließlich auf den sogenannten Rückegassen oder Rückewegen. Etwa 85 Prozent des Waldbodens, auf denen Holzerntemaßnahmen erfolgen, sind so von jeglicher Befahrung ausgenommen. Extrem breite Reifen und ein niedriger Reifendruck verteilen zudem das Gewicht auf eine größere Fläche. Wo nötig, werden Reisigmatten zum Erhalt der Befahrbarkeit der Erschließungslinien ausgelegt. Ist das Holz geschlagen, muss es aus dem Bestand transportiert und auf Polterplätzen gelagert werden. In der Regel übernehmen das die Forwarder - egal ob das Holz von Hand oder Maschine geerntet wurde. Die sechs- oder achträdrigen Maschinen, mit einem hinter dem Führerhaus gelegenen großen Rungenkorb, bewegen sich auf den gleichen Rückegassen und -wegen wie der Harvester. 

Die Waldbereiche, in denen aktuell Holzerntearbeiten durchgeführt werden, sind vor Ort jeweils durch Absperrband und Hinweisschilder kenntlich gemacht. Bitte beachten Sie diese Absperrungen zu Ihrer eigenen Sicherheit!

Holznutzung

Die jährlichen Holznutzungsmöglichkeiten liegen im Bereich des Staat- und Gemeindewaldes zur Zeit bei rd. 120.000 Festmetern Holz. Davon entfallen gut drei Viertel auf Nadelholz und etwa ein Viertel auf Laubholz.
Das Nadelholz wird mehr oder weniger ausschließlich an die Säge-, Papier- und Holzwerkstoffindustrie verkauft wird. Aus dem heimischen Rohstoff Holz entstehen dann beispielsweise Blockhäuser, Schnittholz, Spanplatten, Papier und vieles mehr. Besonders wertvolle Stämme werden über eine Wertholzsubmission verkauft und finden Abnehmer im Instrumentenbau, der Furnierindustrie oder in der Fassherstellung. Der größte Teil des Laubholzes wird für energetische Zwecke verwendet. Das Forstamt Hochwald gibt örtlichen Kaminofenbesitzern die Möglichkeit Brennholzpolter zu ersteigern.