Bodenschutzkalkung

Seit dem Jahr 1983 wird in Rheinland-Pfalz die selektive Bodenschutzkalkung durchgeführt.

Als flankierende Maßnahme zur Luftreinhaltepolitik der Landesregierung dient sie dazu, eingetragene Säuren abzupuffern und damit der Nährstoffverarmung der Waldböden und der Aluminium- und Schwermetallkontamination des Grundwassers entgegenzuwirken. Dreiviertel der Waldstandorte in Rheinland-Pfalz sind so deutlich versauert, dass Bodenschutzkalkungen erforderlich sind.

Die Bodenschutzkalkung ist keine Düngemaßnahme. Sie bremst lediglich das weitere Fortschreiten der Bodenversauerung und trägt dazu bei, das Grund- und Quellwasser zu schützen. Durch die Verwendung von magnesiumhaltigen Dolomitkalken wird das für das Blattgrün (Chlorophyll) entscheidende Nährelement zugeführt. Ein dauerhafter Bodenschutz ist durch die Kalkung jedoch nicht zu erreichen.

Kalkung gegen saure Einträge, im Volksmund "saurer Regen" genannt.
Kalkung gegen saure Einträge, im Volksmund "saurer Regen" genannt.

Als Kalkungssubstrat werden heute in der Regel 6 Tonnen pro Hektar (früher 3 Tonnen pro Hektar) gemahlenen Dolomits auf die Fläche aufgebracht. Aufgrund der hohen in der Humusauflage und dem Oberboden gespeicherten Säuremengen ist auf zahlreichen Standorten die Wiederholung der Kalkung bereits nach 10 Jahren notwendig. Seit dem Beginn der Bodenschutzkalkung in Rheinland-Pfalz wurden bisher rund 500.000 Hektar Waldfläche gekalkt. Das sind über 80 Prozent der als kalkungsbedürftig geltenden Waldflächen des Landes. Die gesamte ausgebrachte Kalkmenge auf Sattelschlepper verladen, würden diese Stoßstange an Stoßstange aufgereiht eine Schlange von 1000 Kilometer bilden, was einer Entfernung von Lübeck bis Berchtesgaden entspricht.

Verbreitungsschwerpunkte der im Rahmen der Standortserkundung ermittelten kalkungsbedürftigen Standorte sind der gesamte Pfälzerwald sowie große Teile des Rheinischen Schiefergebirges im Norden des Landes. Die Erfolge der Bodenschutzkalkung sind, wie eingehende Untersuchungen der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft zeigen, bereits nach kurzer Zeit nachweisbar: Die biologische Aktivität der Standorte wird deutlich erhöht, die Basensättigung im Mineralboden steigt, die Magnesiumversorgung der Blätter und Nadeln ist deutlich verbessert, und in den Sickerwässern zeigt sich eine deutliche und langanhaltende Abnahme der Säurefracht.